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Visualisierung des Projekts. Im Vordergrund ein Park, dahinter mehrere Gebäude mit Pflanztrögen an den Loggien. Im Untergeschoss eine öffentliche Zone mit Gastgärten im Außenbereich.

Neues Landgut, Baufeld 7

Der zukünftige Stadtteil „Neues Landgut“ in der Nähe des Hauptbahnhofs stellt eines der städtebaulichen Leitprojekte der Stadt Wien dar. Das Quartier soll zu einem neuen Wohn- und Bildungsstandort in innerstädtischer Lage werden. Im Zuge eines geladenen Wettbewerbs für das Baufeld 7 wurde ein Gestaltungskonzept für eine Wohnsiedlung mit öffentlichen Nutzungsbereichen gesucht. Das vorgefundene Baufeld findet sich eingeschrieben zwischen Bahntrasse im Norden und neu geschaffener „Grüner Mitte“ (Parkfläche) im Süden.

In Zusammenarbeit mit dem Büro Land in Sicht (Landschaftsplanung) entwickelte Architektur Consult einen Beitrag, der sowohl den städtebaulichen und ökologischen Vorgaben der Ausschreibung Rechnung trägt, als auch qualitativ hochwertige Aufenthalts- und Freibereiche schafft.

Der Projektentwurf sieht vier individuelle, gestalterisch aufeinander abgestimmte Baukörper mit einer maximalen Höhe von 25 m vor. Alle Volumina bestehen jeweils aus einem „Stadtsockel“ inklusive Beletage sowie den jeweiligen Obergeschoßen. Insbesondere bei den beiden im Süden des Baufeldes angeordneten Baukörpern übernimmt der Stadtsockel eine „tragende“ Rolle in Bezug auf die Belebung und Schnittstelle zur vorgelagerten Fußgängerzone und den daran angrenzenden Erholungsraum „Grüne Mitte“: Neben Gewerbeflächen und Gemeinschaftszonen befindet sich hier auch ein Mobility Hub. Die oberen Geschoße sind jeweils für Wohnnutzung vorgesehen.

Alle vier Gebäude verbindet eine ähnliche Sprache in der Fassadengestaltung. Umlaufende, den Wohnungen vorgelagerte Freibereiche werden dabei zu dem gemeinsamen gestalterischen Merkmal; die Farbgebung und das jeweilige Begrünungskonzept sind allerdings von Haus zu Haus unterschiedlich konzipiert. Die Betonung der horizontalen Fassadenelemente schafft dabei eine optische Reduktion der Gebäudehöhe. Ein markantes gestalterisches Detail stellen die Markisen dar, die das Fassadenbild beleben und darüber hinaus für Verschattung und Privatsphäre sorgen.

Die beiden zum Park hin orientierten Gebäude rücken leicht voneinander ab und schaffen so einen Durchgang und Durchblick zur Grünzone im Innenbereich des Baufelds. Mittels dieser Zweiteilung des Baukörpers entlang der Parkfassade wird eine kleinteiligere, städtebauliche Maßstäblichkeit geschaffen und der Bezug zur räumlich angrenzenden Parkfläche verdeutlicht. Es gelingt somit, die Ausbildung einer Raumsequenz zwischen öffentlichem Grünraum und dem intimeren, siedlungsöffentlichen Wohnhof.

Visualisierung: Architektur Consult, Fotos: Janusch

Perspektivisches Diagramm: Städtebauliches Konzept. Ausgangssituation. Das Projekt in Schlichten Quadern dargestellt und eine gestrichelte Linie zeigt einen Schnitt durch das Areal.
Perspektivisches Diagramm: Schritt eins. Erstens: Aufbrechen der Volumen in Richtung Park. Zweitens: Freispielen von Gebäudeecken. Drittens: Schaffen einer räumlich gestaffelten, kleinteiligen Gebäudekante mit Vor- und Rücksprüngen.
Perspektivisches Diagramm: Schritt zwei. Viertens: Schaffung einer gemeinsamen Erdgeschoss-Sockelkante. Fünftens: Das Fugengeschoss im Erdgeschoss ist gleich die Beletage mit einer Raumhöhe von zwei Komma Sechs Meter. Zusätzlich zeigt ein roter Stern den Mobilitätshub im Erdgeschoss.
Perspektivisches Diagramm: Schritt drei: Vier Häuser sind gleich vier Charaktere. Die Obergeschosse der insgesamt vier Bauteile weisen verschiedene Farben auf.
Perspektivisches Diagramm: Schritt vier. Die Bauteile sind mit verschiedenen Schraffuren und Zahlen gekennzeichnet. Nummer eins: Extensives Naturdach mit partieller Photovoltaik. Nummer zwei: Dachterrasse, welche gemeinschaftlich nutzbar ist. Nummer drei: Element-Photovoltaik Fassade. Nummer vier: Fassadenbegrünung.
Ansicht der beiden Gebäude. Links ein rotes, rechts ein grünlich graues. Die Gebäude teilen die Länge in Stadtsockel und urbane Vorzone, während der Bereich dazwischen die Nische oder Fuge ausbildet.
Ansicht des Projekts. Die Fuge zwischen den beiden Gebäuden ist rot eingerahmt mit der Beschriftung: Blickbeziehungen.
Ansicht des Projekts. Die Fuge wird durch eine Visualisierung hervorgehoben und zeigt die Blickbeziehung der beiden Gebäude.
Ansicht des Projekts. Die Abschluss des linken Bauteils ist rot eingerahmt mit der Beschriftung: Fassade "Plus".
Ansicht des Projekts. Der Abschluss des linken Gebäudes wird durch eine Visualisierung hervorgehoben und zeigt die Fassade.