Ronacher Wien

Das denkmalgeschützte Etablissement Ronacher wurde nach den Anforderungen an ein modernes Musik- und Sprechtheater und an einen möglichen Eventbetrieb funktionssaniert und um Bühnen- und Proberaumfunktionen erweitert. Wesentliche Aufgaben bei der bautechnischen Sanierung waren die Unterhöhlung des Bühnenhauses, die Maßnahmen im Dachbereich, die Organisation der Funktionsbereiche und die Verbesserung der Fluchtwegfunktionen. Der architektonische Ansatz war eine homogene innere, nach außen hin zurückhaltende Form zu finden. Durch Transparenz, Transluzenz und Hinterleuchtung wurde der in seiner Dimension massive, blockartig erhöhte Baukörper über Bühne und Zuschauerraum leicht und entmaterialisiert.

Die Charakteristik des Kerns aus Zuschauerraum und Bühne mit ergänzend aufgefädelten operativen Räumen wird durch weitergeführte Erschließungsringe in den Geschoßen nach oben und nach unten fortgesetzt. Dieses System spiegelt sich in der abgestuften Dachlandschaft, die durch flach geneigte Flächen gegliedert wird. Den oberen Abschluss bildet das Haupttragwerk und beinhaltet die Lüftungszentrale.
Die Funktionsgruppen und ihre räumlichen Zusammenhänge bestimmen das äußere Erscheinungsbild: Vom geschlossenen, abgesenkten, bühnentechnisch, medientechnisch und akustisch hochwertig versorgten Zuschauer- und Bühnenbereich, über die seitlich angeordneten, natürlich belichteten operativen Räume, bis zur Öffnung der Fassadenflächen im lichtdurchfluteten Proben- und Kantinenbereich.

Diese Architektur schuf eine grundlegende Verbesserung der bestehenden Situation unter Wahrung des wertvollen Bestandes, verleiht aber gleichzeitig den neuen Bauteilen eine großzügige, in Form und Material eigenständige Gestalt.

 

Fotonachweis: Paul Ott

Kategorie: Kultur
Standort: Seilerstätte 9, 1010 Wien
Fertigstellung: 2008
Status: Fertiggestellt
Auftraggeber: Vereinigte Bühnen GmbH
BGF: 21.500 m²
Leistung: alle Leistungsphasen
Kooperation: Architekten DOMENIG & WALLNER ZT GmbH