Im St. Veiter Industriepark entstand ein innovatives Betriebsgebäude, dessen skulpturale Erscheinung den außergewöhnlichen Charakter des Druckzentrums prägt. Die durch eine gerundete Form dynamisch wirkende Gebäudestruktur der Anlage wird stark vom Produktionsablauf der Großdruckerei sowohl in der horizontalen als auch in der vertikalen Ausdehnung bestimmt. Das gekrümmte Dach und der 20 m hohe rechteckige Turm lassen die Arbeitsabläufe der Hochgeschwindigkeits-Zeitungsrotationsmaschine im Inneren des Gebäudes außen erkennen, womit die Form des Bauwerks wie geplant als Corporate Design der Druckerei Carinthia funktioniert. Das Dach ist hier als „fünfte Fassade“ angelegt, hüllt das Gebäude ein und geht in seiner Materialität in die seitlichen Fassaden über. Die Fassade beim Eingang, zu BesucherInnen und KundInnen hin orientiert, ist in Stahl-Glaskonstruktion ausgeführt, allerdings durch eine vorgelagerte Struktur aus Beschattungselementen geschützt: Die besteht aus vereinzelten vertikalen PVC-Folien, die sich über die Länge des Baukörpers zunehmend verdichten – ein Spiel mit der Aneinanderreihung von „Blättern“, adäquat für ein Druckereigebäude.
Die innere Struktur des Bauwerks ist trotz der komplexen Architektur flexibel, die Anlage könnte auch um einen zweiten eckigen Druckturm erweitert werden. Die Rotationsdruckmaschine bildet das Kernstück der Anlage und ist unmittelbar mit dem Rollenlager, dem Expedit und der Logistik verbunden. Die im Grundriss L-förmige Anordnung der Bereiche ermöglicht kurze interne Wege im Arbeitsablauf.
Fotonachweis: Paul Ott