Nachdem sich die katholische Privatschule mit Priesterseminar im Jahr 2008 auch in ihrer Programmatik weiterentwickeln wollte, musste das imposante Gebäude aus dem 19. Jahrhundert adaptiert und saniert werden. Es galt nicht nur für die neu geplanten Bildungseinrichtungen – eine kirchlich Pädagogische Hochschule mit Praxisvolksschule, ein Kindergarten und ein Kolleg für Sozialpädagogik – adäquate Räumlichkeiten zu schaffen, sondern mittels der Architektur die Modernisierung der Schule zu unterstreichen. In einem konstruktiven Dialog mit dem Auftraggeber und den Nutzern wurden Großzügigkeit, Helligkeit und Flexibilität der Räume als Ziele formuliert und auf eine angenehme Atmosphäre durch eine sensible Innenraumgestaltung wertgelegt.
Es wurden eine große Eingangshalle, helle Erschließungsgänge und vielfältige „Begegnungszonen“ geschaffen, die unterschiedliche Nutzungen ermöglichen. Das auch schulprogrammatische „Aufbrechen“ der Mauern wurde über einen gläsernen Gang und neu ausgebildete Veranden („Cubes“) zum Innenhof hin bewerkstelligt und dieserart eine direkte Beziehung zum Grünraum hergestellt.
Die Verlegung des Internats und der Wohnbereiche für Priester und Studenten von der lärmbelasteten Grabenstraße zur beruhigten Parkseite bedeutete einen massiven, jedoch unbedingt erforderlichen, baulichen Eingriff.
Ebenso wurde die alte Turnhalle durch einen Neubau ersetzt, der gegenüber Schulvorhof und Park um 3,5 m abgesenkt wurde, um sich der Höhe der bestehenden Bebauung in der Lange Gasse anzupassen und dennoch die erforderliche Raumhöhe für eine zeitgemäße Sporthalle zu gewährleisten. Über einen unterirdischen Gang ist diese mit dem ausgebauten Kellergeschoß des Schulhauses verbunden.
Seit dem Umbau verfügt der Schulkomplex über großzügige Gemeinschaftsräume, auch der Vorraum zur Kirche wurde quasi als „Kirchplatz“ ausgebildet – als ein Ort der Sammlung und Versammlung.
Bildnachweis: Florian Holzherr