Das Büro- und Geschäftshaus am Meidlinger Markt wurde Ende der 1960er Jahre errichtet, seither nicht saniert und war in einem entsprechend schlechten Zustand. Mit der Fassadensanierung im Jahr 2013 erhielt das Gebäude eine neue Hülle, die den zeitgemäßen Anforderungen hinsichtlich Brand-, Wärme-, Schall- und Sonnenschutz entspricht. Als gestalterisches Element wurde jede Straßenfassade oberhalb des Erdgeschoßes von einem leicht überstehenden Metallrahmen gefasst, wodurch die enorme Größe von ca. 100 m Länge und 15 m Höhe optisch aufgewertet wurde. Diese Großform wirkt identitätsstiftend und definiert gleichzeitig die unterschiedlichen Funktionen: Während in den Obergeschoßen zahlreiche Ämter der Gemeinde Wien und andere Büros untergebracht sind, wurde in der Sockelzone der vorhandene Interspar-Markt um- und ausgebaut.
Die Fassadengestaltung in den Obergeschoßen spielt mit der Überlagerung von vertikalen und horizontalen Gliederungen, eine Referenz an die alte Fassade, wobei sich die neue durch eine praktikablere Kleinteiligkeit auszeichnet.
Eine Herausforderung war die Sanierung des Objektes bei laufendem Betrieb, sowohl der Geschäftsbetrieb als auch der Bürobetrieb wurden während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten.
Das Projekt wurde von der MA19, Abteilung Architektur und Stadtgestaltung, mit einem „Schorsch“ bei der Ausstellung „gebaut 2013“ prämiert.
Bildnachweis: Wolfgang Thaler