Das T-Center hat sich als Fixpunkt in der Wiener Architekturlandschaft bewährt. Die Lage des Bürogebäudes direkt an der Südosttangente sorgt für starke Präsenz, der weit auskragende Bauteil, der wie ein Schiffsbug anmutet, ist für alle Vorbeifahrenden ein spannendes Objekt.
An dieser städtebaulich markanten Stelle galt es nicht nur ein architektonisches Zeichen zu setzen, sondern auch die funktionalen Parameter einer großen Bürostruktur mit allen erforderlichen infrastrukturellen Einrichtungen in der Funktion zu optimieren. Dazu zählte, die Sockelzone als halböffentlichen Bereich zu definieren, der die Durchquerung vom Rennweg zum Schlachthofareal mit Fuß- und Radwegen ermöglicht und ganz generell die visuelle Durchlässigkeit gewährleistet. Das T-Center war als „liegende Plastik“ geplant, mit ihrem dynamischen Moment jedoch sollte es auf das Potential des gesamten Areals verweisen – eine architektonische Katalysator-Funktion, die das Bauwerk tatsächlich erfüllt hat.
Die langgestreckte, im Grundriss haarnadel-ähnliche Form sollte in ihrer Gliederung als Gegensatz zu turmartigen Bebauungen verstanden werden, wobei sich Form, Höhenentwicklung und Baukörperanordnung an den Nutzungserfordernissen orientierten. Planungsimmanent war immer eine mögliche bauliche Erweiterung der beiden fingerartigen Ausleger, die 2012 auch realisiert wurde (siehe Doppio Projekte).
Der Strukturwandel des Areals am ehemaligen Schlachthof St. Marx wurde kontinuierlich vollzogen und so hat sich neben dem Biocenter der Universität Wien ein Zentrum für Kultur etabliert, für das das T-Center die formale und städtebauliche Rückgratfunktion erfüllt.
Fotos: Paul Ott