Die Eingangsfront ist die Schauseite des Musiktheaters und liegt direkt am Volksgarten dem Stadtzentrum zugewandt. Sie ist als Loggia ausgebildet und über drei Geschoße verglast. Vom Hauptfoyer, wie auch von dem im Dachgeschoß liegenden öffentlichen Restaurant aus, ist der Ausblick in den Park gegeben.
In der enormen Größe des neuen Linzer Opernhauses, das sich über zwei Häuserblocks erstreckt, liegt auch seine Effizienz; nebst dem Bühnen- und Zuschauerraum sind sämtliche Produktionswerkstätten, Depots, Proberäume und Nebenbühnen unter einem Dach beziehungsweise hinter einer Fassade vereint, die sich wie eine doppelte Kolonnade aus weißen Betonfertigteilen als metaphorisch umlaufender Vorhang schützend rund ums Haus zieht.
Das großzügig dimensionierte Hauptfoyer liegt im ersten Stock und wird durch die raumhohe Glasfassade visuell bis in den Grünraum des Parks erweitert. Der Zuschauerraum selbst ist als ein kompaktes Rangtheater mit saalinternen Verbindungstreppen konzipiert, um von allen 970 Plätzen aus gute Sicht zur Bühne und eine perfekte Akustik zu gewährleisten. Gedämpftes Akazienholz an Wänden und Decke und helle Eichendielen bilden eine matte Schale, die durch die goldenen Balkons kontrastiert wird, die mit einer glatten Oberfläche aus Flüssigmetall versehen sind. Anders als die klassische Vergoldung schimmert diese diffus und erstrahlt bei künstlichem Licht durch die Reflexion tiefenwirksam.
Gerade an der Detailausführung ist die Handschrift der österreichischen Architekten ablesbar, das Bauwerk hat sich als ein produktives Zusammenspiel von internationaler und nationaler Architektenkompetenz erwiesen und konnte sich seit seinem Bestehen in jeder Hinsicht als integraler Bestandteil des Linzer Stadtlebens etablieren.
Fotonachweis: Helmut Lackner, Just Dirk