Der internationale Wettbewerb für die städtebauliche Entwicklung von Block 39 in Neu Belgrad und den Bau eines darauf befindlichen Wissenschaftszentrums mit dem Namen „Center for Promotion of Science – CFPOS“ wurde 2010 vom serbischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie und einer internationalen Jury ausgelobt, wobei der Beitrag des österreichischen Architekten Wolfgang Tschapeller einstimmig zum Siegerprojekt gekürt wurde. Das CFPOS soll der Wissenschaft als Forschungs- und Vermittlungsstätte dienen und mit innovativen und lehrreichen Ausstellungen für die breite Öffentlichkeit geöffnet werden.
Das Grundstück befindet sich in Neu Belgrad, das im Sinne des Modernismus unter dem Aspekt der funktionalen Trennung geplant und mit den Zuschreibungen „Soleil“ (Sonne), „Verdure“ (Grünraum) und „Espace“ (Raum) versehen wurde. In diesem Kontext ist das Gebäude als erhöhte Stadt zu verstehen, die vom Boden abgehoben auf vier „Tripods“ (dreiecksförmige Säulenkonstruktion) errichtet ist. Der darunterliegende Grünraum bleibt als Erschließungszone öffentlich zugänglich.
Das CFPOS ist in drei Gebäudeteile gegliedert: Einem unterirdischen zweigeschoßigen Baukörper mit Garagen, Empfangsbereich, Labors und einer Arts & Science Gallery, der mittleren Erschließungszone mit ihren offenliegenden Treppen, Rampen und Aufzügen, die sich zwischen dem Terrain und der aufgeständerten 8 m hohen Ausstellungshalle erstreckt. Darauf aufgesetzt ist das halbkugelförmige Planetarium, ein Konferenzsaal als abgeschrägter Baukörper und ein Bauteil mit Restaurant und Büroräumen. Der in 16 m Höhe schwebende Gebäudeteil des CFPOS, der an der Unterseite verspiegelt ist und somit nochmals den Außenraum reflektiert, hat Signalwirkung, kann er doch von den Autofahrern der nahegelegenen, zum Zentrum führenden Autobahn als Landmark wahrgenommen werden.
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