Auf die Anforderung zur Wiedererrichtung des Hauptgebäudes der Berufsfeuerwehr Leopoldstadt wurde ähnlich dem abzureißenden Bestand mit einer großmaßstäblichen Struktur in Form eines 110 m langen, bis zu 25 m breiten und 17 m hohen Baukörpers geantwortet. Die funktionale Einteilung erfolgt klar und übersichtlich: Im riegelartigen Baukörper an der Kafkastraße sind aneinandergereiht die Garagen für die Löschfahrzeuge untergebracht, wobei die Aus- und Zufahrt hofseitig über die Engerthstraße erfolgt. Nachdem der Hof so groß wie möglich und von Annexbauten freigehalten werden sollte, sind auch Werkstätten und Rüstungsräume in die Großgarage integriert. Lediglich die Einfahrt flankierend liegt das leicht zugängliche Gebäude für den Katastropheneinsatz und auf der anderen Seite des Hofes, in Nähe der Vorgartenstraße, der freistehende Feuerwehrturm.
In den drei Obergeschoßen des Riegelbaus sind Aufenthalts- und Verwaltungsräume, Zentralgarderoben und Schlafräume untergebracht. Die Grundrissorganisation ist geprägt durch kurze Wege und die jeweils unmittelbare vertikale Erschließung für den Einsatzfall zur ebenerdigen Garage. Hofseitig werden in den Obergeschoßen Terrassen vorgelagert, um einen Bezug zum Außenraum und eine bessere Übersicht zum Hof herzustellen.
Straßenseitig stellt sich der geradlinige Baukörper mit einer homogenen Außenansicht dar, lediglich partiell unterbrochen durch Loggien, die den Durchblick bis in den Hof gewähren. Für die Längsfassaden des Baukörpers werden metallisch glänzende Materialien gewählt, um den technischen Charakter der Einrichtung zu unterstützen. Eine doppelschalige Außenhülle (fixe und faltbare perforierte Metallpaneele mit teils dahinterliegender Vollverglasung bzw. Lochfassade) unterstützen die Zeichenhaftigkeit des Baukörpers und integrieren gleichzeitig die Beschattungsmechanik an der Südseite.
Bildnachweis: Architektur Consult